Besonderheiten im Vergleich zu Deutschland
Trotz zahlreicher Parallelen gibt es doch auch kleine Unterschiede im Immobilienmarkt Österreichs, wenn man den Vergleich direkt anstellen möchte. Eine Übersicht der wichtigsten Punkte finden Sie hier:
- In Österreich ist das Mietrecht deutlich weniger reguliert. So werden im freien Markt Mietverträge häufig zeitlich befristet abgeschlossen und lokale Mietspiegel werden eher als Orientierung und nicht als verbindliche Richtlinie zur Erhebung maximaler Mieten erhoben. Dies erleichtert im Alpenland den Verkauf vermieteter Eigentumswohnungen, der Preisunterschied zwischen freien und vermieteten Wohnungen ist daher deutlich kleiner als Deutschland.
- Mehr Fluktuation: Die zeitliche Befristung von Mieteinheiten hat zusätzlich zur Folge, dass Wohnungen oder Eigentumswohnungen viel schneller wieder frei werden.
- Immobilienmakler agieren nach dem Bestellerprinzip als Doppelmakler für beide Seiten. Die Kosten werden in der Regel geteilt.
- In Österreich gibt es einen deutlich höheren Verwaltungsaufwand für Vermieter. Wer in Österreich eine Immobilie vermieten möchte, muss vorab eine Umsatzsteuervoranmeldung abgeben und zusätzlich drei verschiedene Erklärungen für das Finanzamt abgeben. Dieser erhöhte Aufwand schreckt viele kleinere Kapitalanleger vom Erwerb vermieteter Eigentumswohnungen ab.
- Die in Deutschland gegebene Spekulationssteuer bis 10 Jahre nach Erwerb einer nicht selbst genutzten Wohnung gibt es in Österreich nicht. Hier wird eine allgemeine Immobilienertragssteuer in Höhe von 30 % des erzielten Gewinns, unabhängig der Haltedauer und Nutzung, fällig.
Während sowohl Österreich als auch Deutschland über hochentwickelte Immobilienmärkte verfügen, unterscheiden sich diese in Bezug auf Preisniveau, Mietmarkt, Nachfrage und Angebot, Finanzierungsbedingungen und regulatorische Rahmenbedingungen. Österreich ist tendenziell teurer, besonders in touristischen Gebieten, während Deutschland eine größere regionale Preisvariation und eine intensivere Urbanisierung aufweist.